Lagerung von Puppen/Storage from Pupa
Wie auch bei Raupen und Eiern ist es entscheidend möglichst naturnahe Bedingungen zu schaffen. Die meisten Puppen sind nicht so heikel im Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, trotzdem gibt es einige Dinge, die zu beachten sind.
Nachdem die Raupen in die Präpuppenphase gegangen sind müssen sie erst einmal aushärten. Stürz und Hängepuppen härten deutlich schneller aus. Da sie frei hängen kann man sehr gut erkennen, was im inneren der Puppe passiert. Normalerweise härten sie in 3 bis 5 Tagen aus. In dieser Phase dürfen sie nicht gestört werden. Bei den meisten Arten werden die Puppen dunkler wenn sie weniger anfällig sind.
Puppen von Nachtfaltern verpuppen sich zwischen Ästen oder im Boden. Bei ihnen dauert die Präpuppenphase deutlich länger. Wenn die Box in der die Verpuppung stattfindet nicht durchlüftet ist sollte der Deckel sobald die Raupe nicht mehr umherwandert abgenommen werden. Die Box sollte dann für 12 bis 14 Tage ins dunkle gestellt werden. Danach kann die Puppe entnommen werden.
Einheimische Tagfalterpuppen werden am Besten an ihrer „Befestigung“ gelassen. Man kann die Puppen auch abnehmen und auf eine weiche Unterlage legen. Meiner Erfahrung nach schlüpfen dann aber deutlich mehr Falter mit verkrüppelten Flügel. Wenn Puppen überwintert werden eignen sich bei einheimischen Arten Holzkisten oder Styroporboxen in schattigen Stellen. Generell würde ich Puppen nicht an sonnigen stellen lagern, auch wenn es in der Natur durchaus vorkommt. Bei einheimischen Arten ist es normalerweise auch nicht nötig sie zu besprühen. Tropische Tagfalter profitieren meistens von einer höheren Luftfeuchtigkeit. Ähnlich wie bei Eiern ist befeuchtete Moos oder Kokosfasern das Mittel zum Zweck. Die Puppen werden optimalerweise mit einer Stecknadel an Äste oder die Wand gesteckt. Ansonsten können sie auch auf den Boden gelegt werden, es müssen aber genügend Möglichkeiten zum klettern geschaffen werden. Nur so können sie ihre Flügel optimal ausbreiten.
Erdpuppen oder Kokons werden entweder nur auf eine weiche Oberfläche gelegt, oder in ein weiches Substrat eigegraben. Das Substrat kann Moos, Kokosfasern, Laub oder ähnliches sein. Moos aus der Natur muss vorher immer auf Schädlinge überprüft und optimalerweise für einige Tage eingefroren werden. Arten die eine hohe Luftfeuchtigkeit brauchen werden im selben Setup wie tropische Tagfalter gelagert. Wie immer, das ist nur meine Methode, viele Wege führen zum Ziel. Viele beliebte einheimische Arten wie Saturnia pyri, Agil tau usw. bilden nur eine Generation pro Jahr und überwintern als Puppen. Diese Arten sollten auch im Sommer eher kühl (etwa 20 Grad) und im Winter wie Tagfalter in einer Kiste im freien, im Kühlschrank, in der kalten Garage oder anderen Orten, die im Winter etwa 0 bis 8 Grad hat. Einheimische Arten vertragen meist auch Frost gut, zwingend notwendig ist er aber nicht. Die Puppen dürfen nicht austrocknen. Im Sommer sollte man etwa alle ein bis zwei Wochen sprühen. Im Herbst und Winter nimmt das Substrat im Freien meist genug Feuchtigkeit auf, im Kühlschrank oder in der Garage muss etwas aufgepasst und eventuell wenn die Temperaturen wärmer werden etwas gesprüht werden. Arten die mehrere Generationen im Jahr bilden werden werden im Schatten gelagert. Regelmäßiges sprühen schützt vor Austrocknung. Die Falter schlüpfen meist nach einigen Wochen.
Einige tropische Arten schlüpfen mit dem einsetzen der Regenzeit. Diese Arten werden meistens bei 12 bis 15 Grad überwintert. Die Regenzeit beginnt in den meisten Regionen im April bis Juni. Zu dieser Zeit können sie ins warme geholt und befeuchtet werden. Abhängig von der Art schlüpfen sie in den nächsten Wochen bis Monaten. Viele afrikanische Arten wie z.B. Argema mittrei brauchen eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit um zu schlüpfen. Dabei wird das ohnehin schon nasse Material täglich kräftig besprüht und bei über 25 Grad gelagert. Optimalerweise werden die Puppen selber nicht besprüht, auch wenn viele Arten dem gegenüber tolerant sind. Dazu baue ich eine Erhöhung mit holz und Fliegengitter, auf das die Puppen gelegt werden. So sind sie von allen Seiten gut durchlüftet. Genaue Anweisungen findet man bei den Zuchtanleitungen.
English version:
As with caterpillars and eggs, it is crucial to create conditions as close to nature as possible. Most pupae are not as sensitive to temperature and humidity, but there are still some important considerations.
Once the caterpillars enter the pupal stage, they need time to harden. Catepillar pupae and hanging pupae harden significantly faster. Since they hang freely, you can easily observe what’s happening inside the pupa. Typically, they will harden in 3 to 5 days. During this time, they must not be disturbed. For most species, pupae darken when they become less vulnerable.
Pupae of nocturnal moths pupate between branches or in the ground. For them, the pupal stage takes considerably longer. If the box where pupation is taking place is not ventilated, the lid should be removed as soon as the caterpillar stops wandering around. The box should then be kept in the dark for 12 to 14 days. Afterward, the pupa can be removed.
Native butterfly pupae are best left undisturbed at their „attachment“ point. You can also remove the pupae and place them on a soft surface. In my experience, more moths with deformed wings tend to emerge this way. When overwintering pupae of native species, wooden boxes or Styrofoam boxes in shaded areas are suitable. Generally, I would not store pupae in sunny spots, even though it occurs in nature. For native species, it is usually not necessary to spray them. Tropical butterflies, on the other hand, often benefit from higher humidity. Similar to eggs, moistened moss or coconut fibers serve the purpose. Ideally, pupae should be pinned to branches or the wall. Otherwise, they can be placed on the ground, but enough climbing opportunities must be provided to allow them to fully expand their wings.
Earth pupae or cocoons are either placed on a soft surface or buried in a soft substrate. The substrate can be moss, coconut fibers, dried leaves, or similar materials. Moss from nature should always be checked for pests and ideally frozen for a few days before use. Species that require high humidity are stored in the same setup as tropical butterflies. As always, this is just my method, and there are many ways to achieve the same goal. Many popular native species such as Saturnia pyri, Aglia tau, etc., only produce one generation per year and overwinter as pupae. These species should be kept cool in the summer (around 20 degrees Celsius) and, in winter, like native butterflies, in a box outdoors, in the refrigerator, in a cold garage, or other places that stay at around 0 to 8 degrees Celsius in winter. Native species generally tolerate frost well, but it’s not absolutely necessary. Pupae should not dry out. In the summer, you should spray them about every one to two weeks. In the fall and winter, the outdoor substrate usually absorbs enough moisture, but in the refrigerator or garage, you should keep an eye on them and possibly spray them when temperatures warm up. Species that produce multiple generations per year are stored in the shade. Regular spraying protects them from drying out. The moths usually emerge after a few weeks.
Some tropical species hatch with the onset of the rainy season. These species are usually overwintered at 12 to 15 degrees Celsius. The rainy season typically begins in most regions between April and June. At this time, they can be brought into warmth and humidity. Depending on the species, they may hatch in the following weeks to months. Many African species, such as Argema mittrei, require extremely high humidity to hatch. The already moist material is vigorously sprayed daily and stored at temperatures above 25 degrees Celsius. Ideally, the pupae themselves are not sprayed, even though many species are tolerant to it. For this purpose, I construct an elevation with wood and fly netting on which the pupae are placed. This allows for good ventilation from all sides. Detailed instructions can be found in breeding guides.