Actias dubernardi/chinese moon moth
Actias dubernardi ist einer der am häufigsten gezüchteten Schmetterlinge. Er kommt aus den Regenwäldern Chinas in Höhenlagen von etwa 1500 bis zu 2200m. In Europa ist seit vielen Jahren ein Zuchtstamm im Umkreis. Bisher gibt es noch keine Anzeichen von Inzucht. Da die Raupen verschiedene Kiefernarten fressen ist diese Art optimal für eine Zucht im Winter. Die Art ist etwas anspruchsvoller in der Aufzucht. Die erste Herausforderung ist die Raupen von L1 bis L3 zu bekommen, die zweite einen möglichst synchronen Schlupf zu bekommen. Die Schwierigkeit dieser Art auf einer Skala von 1 bis 10 ist etwa bei 7.
Die Eier von Actias dubernardi sind mit über 2mm Länge sehr groß. Sie sind eiförmig und weißgrau. Da diese Art aus Nebelwäldern mit relativ niedriger Temperatur kommt sollten die Eier feucht und kühl gelagert werden. Ein Setup mit Kokosfasern oder Moos wie hier beschrieben: https://schmetterlingszucht.net/grundwissen-zur-zucht-von-schmetterlingen-basic-knowledge-for-breeding-moths-and-butterflies/lagerung-von-eiern-how-to-treat-eggs/ eignet sich perfekt. Die Temperatur sollte zwischen 18 und 24 Grad liegen. Diese Temperatur eignet sich für die gesamte Zucht sehr gut.
Die kleinen Raupen schlüpfen nach etwa 2,5 bis 3 Wochen. Die Raupen sind zunächst fast schwarz. Sie haben einen leichten Braunton. Als Futterpflanze eignen sich vor allem Kiefernarten. Ebenfalls möglich sind Lärche und Nordmann Tanne. Die Raupen reagieren empfindlich auf Überbesetzung. Deshalb sollten nicht zu viele Raupen in eine Box gegeben werden. Wie üblich sollten sie kurz besprüht werden. Actias dubernardi benötigt einen feinen Sprühnebel am ersten Tag. Auch wenn die Raupen im Regelfall direkt nach der Wasseraufnahme zu fressen beginnen kann man sie für einige Stunden dunkel stellen. Die Schnittstelle der Zweige von Nadelbäumen gibt Harz ab in denen Raupen kleben bleiben können und darin verenden. Deshalb muss diese immer abgedeckt werden. Man kann ein Stück Toilettenpapier darauflegen oder die Stelle mit Wachs abdichten. Das hält zusätzlich das Futter länger frisch. Auch wenn diese Art Feuchtigkeit sehr gut verträgt habe ich persönlich schlechte Erfahrungen nachdem die Raupen einmal Wasser aufgenommen haben nochmal zu sprühen. Wenn sie in geschlossenen Boxen gehalten werden ist die Luftfeuchtigkeit hoch genug. Um Schimmelbildung zu vermeiden muss jeden Tag der Behälter gesäubert werden.
Actias dubernardi kann bis zur Verpuppung gut in geschlossenen Boxen gehalten werden. Ab L3 kann etwas Ventilation helfen. Dazu einfach einige Löcher in den Deckel geben. Ab L4 können die Raupen auch in Netzkäfigen gehalten werden. Wenn sie in Netzkäfigen gehalten werden kann es helfen täglich einmal die Raupen zu besprühen und so den Morgentau aus den Bergen zu imitieren. Wenn die Raupen von Actias dubernardi in L3 sind ist der schwierigste Teil der Raupenzucht geschafft. Von jetzt an sind die Raupen nicht mehr so empfindlich, trotzdem sollte die Temperatur nicht zu hoch sein und auf Sauberkeit geachtet werden.
Die Raupen spinnen Kokons zwischen den Nadeln. Sie müssen nicht extra umgesetzt werden, die Kokons können einfach abgeschnitten und in einen separaten Behälter gegeben werden. Meiner Meinung nach beginnt jetzt der schwerste Teil gesamten Zucht. Die Kokons müssen sowohl kühl, als auch feucht gelagert werden. Optimal ist eine große Plastikbox mit einigen Luftlöchern und Moos oder Kokosfasern die befeuchtet werden. Die optimale Temperatur liegt bei 18 bis 20 Grad. Dann sollten sie nach 2 bis 3 Monaten schlüpfen. Die Kokons können auch überwintert werden. Dabei geht man ähnlich wie bei einheimischen Arten vor. Die Puppen vertragen Frost, werden aber bestenfalls bei 2 bis 8 Grad gelagert. Um den Schlupf möglichst synchron hinzubekommen sollten die Puppen langsam erwärmt werden.
Die Falter sind filigran und erreichen eine Flügelspannweite bis zu 15 cm. Sie haben extrem lange und dünne Flügel. Männchen sind grün und rosarot gefärbt, Weibchen türkis-grün. Es ist also sehr leicht sie zu unterscheiden. Verpaart können sie relativ einfach in einem mittelgroßen Netzkäfig werden. Wie im gesamten Lebenszyklus sollten sie nicht zu warm bei Temperaturen um die 20 Grad gehalten werden. Da sie eine relativ geringe Körpermasse haben legen die Weibchen maximal 120 Eier. das ist für eine Saturniidae-Art ziemlich wenig.
Diese Art ist aufgrund ihrer filigranen Form und fantastischen Farben ohnehin sehr populär. Sie eignet sich optimal für die Zucht im Herbst oder Winter, da sie kühle Temperaturen benötigt und mit Kiefer problemlos gefüttert werden kann. Über den Sommer können die Puppen auch im Kühlschrank gelagert werden. Die Zucht ist für Beginner nicht zu empfehlen, es sollte durchaus schon einige Erfahrung vorhanden sein. Bei niedrigen Temperaturen ist sie aber durchaus machbar.
English version:
Actias dubernardi is one of the most commonly bred butterflies. It originates from the rainforests of China, found at elevations ranging from approximately 1500 to 2200 meters. In Europe, a breeding population has been established for many years, and there have been no signs of inbreeding so far. Since the caterpillars feed on various pine species, this species is ideal for breeding during the winter months. However, this species is somewhat more demanding to rear. The first challenge is obtaining the caterpillars from L1 to L3, and the second is achieving as synchronous a emergence as possible. On a difficulty scale of 1 to 10, rearing this species is rated at about 7.
The eggs of Actias dubernardi are quite large, measuring over 2mm in length. They are egg-shaped and white-gray. Since this species comes from foggy forests with relatively low temperatures, the eggs should be stored in a cool and humid environment. A setup with coconut fibers or moss, as described here: https://schmetterlingszucht.net/grundwissen-zur-zucht-von-schmetterlingen-basic-knowledge-for-breeding-moths-and-butterflies/lagerung-von-eiern-how-to-treat-eggs/ works perfectly. The temperature should be maintained between 18 and 24 degrees Celsius, which is suitable for the entire breeding process.
The small caterpillars hatch after approximately 2.5 to 3 weeks. Initially, they are almost black with a slight brown tone. Pine species are the preferred food source for these caterpillars, but larch and Nordmann fir are also acceptable. Caterpillars are sensitive to overcrowding, so it’s essential not to put too many of them in one container. They should be lightly sprayed with water, as is customary. Actias dubernardi requires a fine mist on the first day. Even though the caterpillars usually start feeding immediately after taking in water, they can be kept in the dark for a few hours. The cut ends of pine branches can exude resin in which caterpillars may get stuck and perish. Therefore, this area must always be covered, either with a piece of toilet paper or sealed with wax. This also helps keep the food fresh longer. Although this species tolerates moisture well, I have had negative experiences with spraying them again after the caterpillars have taken in water. If they are kept in closed containers, the humidity is high enough. To prevent mold formation, the container must be cleaned daily.
Actias dubernardi can be kept in closed containers until pupation. Some ventilation can help starting from L3 by simply adding a few holes to the lid. From L4 onward, the caterpillars can also be kept in mesh cages. When kept in mesh cages, it may help to spray the caterpillars daily to simulate morning dew from the mountains. When Actias dubernardi caterpillars reach L3, the most challenging part of caterpillar rearing is over. From this point on, the caterpillars are less sensitive, but the temperature should not be too high, and cleanliness should be maintained.
The caterpillars spin cocoons among the needles. They do not need to be transferred separately; the cocoons can be cut off and placed in a separate container. In my opinion, this is when the most challenging part of the entire breeding process begins. The cocoons need to be stored both cool and humid. An optimal setup is a large plastic box with some ventilation holes, filled with moistened moss or coconut fibers. The ideal temperature is between 18 and 20 degrees Celsius. They should hatch after 2 to 3 months. The cocoons can also be overwintered, similar to native species. The pupae can tolerate frost but are best stored at 2 to 8 degrees Celsius. To achieve a synchronized emergence, slowly warming the pupae is recommended.
The butterflies are delicate and can have a wingspan of up to 15 cm. They have extremely long and slender wings. Males are green and pinkish-red, while females are turquoise-green. So, they are easy to distinguish. Pairing them can be relatively straightforward in a medium-sized mesh cage. Like in the entire lifecycle, they should be kept at temperatures around 20 degrees Celsius. Due to their relatively small body size, females lay a maximum of 120 eggs, which is quite low for a Saturniidae species.
This species is already popular due to its delicate shape and fantastic colors. It is ideal for breeding in the fall or winter since it requires cool temperatures and can be easily fed with pine. Pupae can also be stored in the refrigerator during the summer. Breeding this species is not recommended for beginners; some experience is necessary. However, it can be manageable at lower temperatures.