Aglia tau/Nagelfleck

Aglia tau/Nagelfleck

Aglia tau gehört zu den häufigsten europäischen Saturniidae. Sie fliegen im April/Mai vor allem in Buchenwäldern, man kann sie aber auch in Siedlungsgebieten oder Auen finden. In lichteren Wäldern fliegen die Männchen am Vormittag bis Mittag auf der Suche nach Weibchen nahe am Boden. Auch die Raupen kann man im Juni/Juli an jungen Buchen finden. Da diese Art sehr weit verbreitet ist wird sie auch gerne gezüchtet. Sie ist nicht schwer und besonders in L1 mit ihren roten Hörnern sehr hübsch. Auf einer Schwierigkeitsskala von 1 bis 10 ist diese Art bei etwa 3.

Die Eier von Agil tau sind deutlich abgeflacht, oval und braun gefärbt. Sie werden bei natürlichen Bedingungen im Freien, oder bei Zimmertemperatur unter 25 Grad gelagert. Im Freien bekommen sie aufgrund des Morgentaus immer etwas Feuchtigkeit, im Zimmer sollten sie ab und an etwas angehaucht werden. Generell feucht ist eher kontraproduktiv. Wie bei vielen Arten dauert die Eidauer zwischen 8 und 14 Tagen. Die Eier, Raupen und Puppen sollten nicht in der Sonne gelagert werden.

Die frisch geschlüpften Raupen sind grün und haben insgesamt 5 rot-weiße Hörner. 4 am Kopf und einen kurz vor dem After. Die Raupen fressen in der Natur vor allem an Buchen. Ebenfalls gerne werden Saalweide, Birke, Hasel, Eiche und vor allem Kirsche angenommen. Letztere produziert besonders große Raupen. Wahrscheinlich nimmt diese Art auch andere Laubbäume an, persönliche Erfahrungswerte fehlen aber. Die frisch geschlüpften Raupen können in geschlossenen Plastikboxen gehalten werden. Bis L3 ist eine geschlossene Box im Freien oder bei unter 25 Grad passend, danach sollte auf etwas luftigeren umgestiegen werden.

Ab L3 sollte die Zucht etwas luftiger durchgeführt werden, optimalerweise in Netzkäfigen. Diese Art kann auch sehr gut ausgebunden werden. Da viele Futterpflanzen nicht besonders lange frisch bleiben bevorzuge ich Kirsche oder Eiche. Diese bleiben gewässert immerhin 3 Tage frisch. Die Zucht von jetzt an ist nicht kompliziert. Es muss immer frisches Futter zur Verfügung stehen und wenn die Zucht in Boxen passiert sollte täglich ausgemistet werden. Die Raupen verlieren ihre Hörner und sind ab L4 nur noch grün. Sie erreichen eine maximale Größe von 6 cm. Normalerweise werden sie etwa 5 cm lang. Sie verpuppen sich in einem sporadischen Kokon am Boden zwischen Laub oder Moos, in Gefangenschaft auch zwischen Toilettenpapier.

Die Puppen müssen im Herbst zum Überwintern vorbereitet werden, ansonsten werden sie im Frühling nicht schlüpfen. Wie alle einheimische Arten werden sie bei möglichst 2 bis 8 Grad überwintert. Eine Kiste in einer schattigen Ecke, ein kühler Erdkeller oder der Kühlschrank eignen sich gut. Wichtig ist nur die Puppen im Frühling an einen geeigneten Schlupfplatz zu bringen.

Die Paarung funktioniert einfach im Freien. Die Männchen sind gut an den breit gefächerten Fühlern, die Weibchen am Dicken Körper erkennbar. Mit etwa 5.5 cm Flügelspannweite ist das Männchen meist auch deutlich kleiner. Am Vormittag oder Mittag finden sich die Pärchen zusammen und trennen sich erst gegen Abend. Das deutlich dickere Weibchen beginnt dann sofort mit der Eiablage überall im Netzkäfig. Die Weibchen von Aglia tau können auch gut mit wilden Männchen begattet werden. In fast allen Mischwäldern mit Buchenanteil fliegen die Männchen an und selbst in Siedlungsgebieten sind die Chancen oft gut. Das Weibchen wird dazu einfach in einen Netzkäfig gegeben und in das geeignete Habitat, möglichst etwas erhöht gestellt. Oft kommen die Männchen schnell. Sie werden in den Netzkäfig gegeben und nach der Paarung wieder entlassen.

Die Zucht von Aglia tau ist einfach. Generell sollte einheimischen Arten viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, diese Art ist optimal um eine nicht ganz so häufig gezüchtete Art zu halten. Gerade in den ersten beiden Instars sind die Raupen prächtig. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass durch Paarungen mit wilden Männchen keine Inzucht entsteht.

English version:

Aglia tau is one of the most common European Saturniidae. They fly in April/May, primarily in beech forests, but can also be found in urban areas or floodplains. In more open forests, males fly from morning until noon in search of females near the ground. The caterpillars can also be found on young beech trees in June/July. Because this species is widespread, it is often bred. It is not difficult to rear and is particularly attractive with its red horns in the L1 stage. On a difficulty scale of 1 to 10, this species rates at about 3.

The eggs of Aglia tau are flattened, oval, and brown. They are stored outdoors under natural conditions or at room temperature below 25 degrees Celsius. Outdoors, they receive some moisture from morning dew, and indoors, they should be occasionally lightly breathed upon. Excessive moisture is generally counterproductive. The egg incubation period lasts between 8 and 14 days. Eggs, caterpillars, and pupae should not be stored in direct sunlight.

Freshly hatched caterpillars are green and have a total of 5 red-white horns, 4 on the head and one just before the rear. In nature, the caterpillars mainly feed on beech trees. They also readily accept willow, birch, hazel, oak, and especially cherry. The latter produces particularly large caterpillars. This species likely accepts other deciduous trees, but personal experiences are lacking. Freshly hatched caterpillars can be kept in closed plastic containers. Up to the L3 stage, a closed container outdoors or at temperatures below 25 degrees Celsius is suitable; afterward, they should be moved to more ventilated containers.

From the L3 stage onward, breeding should be conducted in well-ventilated enclosures, ideally in mesh cages. This species can also be successfully reared in open setups. Since many food plants do not stay fresh for long, I prefer cherry or oak, which can remain hydrated for up to 3 days. Breeding from this point onward is not complicated. Fresh food must always be available, and if breeding occurs in containers, daily cleaning is necessary. The caterpillars lose their horns and are only green from L4 onwards. They reach a maximum size of 6 cm, but typically grow to about 5 cm. They pupate in sporadic cocoons on the ground, among leaves or moss, and in captivity, even between toilet paper.

Pupae must be prepared for overwintering in the fall; otherwise, they will not emerge in the spring. Like all native species, they are overwintered at temperatures between 2 to 8 degrees Celsius. A box in a shaded corner, a cool cellar, or a refrigerator are suitable places. The key is to place the pupae in a suitable emergence location in the spring.

Mating is straightforward outdoors. Males are recognizable by their broad antennae, while females have a thicker body. With a wingspan of approximately 5.5 cm, males are usually significantly smaller. In the morning or afternoon, pairs come together and separate only in the evening. The noticeably thicker female immediately begins egg-laying throughout the mesh cage. Aglia tau females can also be successfully mated with wild males. Males are attracted in almost all mixed beech forests, and even in urban areas, chances are often good. The female is simply placed in a mesh cage and positioned in the appropriate habitat, preferably at a slightly elevated location. Males often arrive quickly. They are introduced into the mesh cage and released after mating.

Breeding Aglia tau is easy. In general, more attention should be given to native species, and this species is ideal for keeping a less commonly bred species. Especially in the first two instars, the caterpillars are magnificent. Another significant advantage is that mating with wild males prevents inbreeding.