Automeris pelaezi
Automeris pelaezi ist eine relativ einfach zu züchtende, große Automeris-Art. Sie kann sehr gut als Einsteigerart für die so beliebten Automeris genommen werden. Trotzdem empfiehlt sich ein Blick in das Dokument „Zucht von anspruchsvolleren Hemileucinen“. Auf einer Schwierigkeitsskala von 1-10 ist befindet sich diese Art bei 6.
Für grundliegende Infos lohnt es sich allgemeine Infos hier: https://schmetterlingszucht.net/grundwissen-zur-zucht-von-schmetterlingen-basic-knowledge-for-breeding-moths-and-butterflies/zucht-von-anspruchsvolleren-hemileucinen-breeding-of-more-demanding-hemileucine/ durchzulesen
Wie alle Automeris-Eier haben auch die von Automeris pelaezi einen dunklen Punkt oder auch Mikropylen genannt. Wenn dieser sich schwarz verfärbt sind die Eier befruchtet. Das passiert normalerweise nach 4 bis 5 Tagen. Die Eiruhe dauert bei Automeris-Arten generell länger als gewöhnlich. Auch deshalb ist es wichtig eine hohe Luftfeuchtigkeit zu behalten. Anleitung dazu bei der Lagerung von Eiern.
Nach etwa 3 bis 5 Wochen schlüpfen die kleinen Raupen. Sie fressen zuerst einen Teil der Eischale, müssen etwas Wasser aufnehmen und gehen erst dann an die Futterpflanze. Sie leben alle zusammen in einer großen Gruppe. Als Futterpflanzen eignen sich Brombeere, Buche, Eiche und vermutlich noch viele andere Sträucher und Bäume. Wie bei allen Arten werden die Raupen mit einem Pinsel direkt auf die Futterpflanze gegeben. Danach werden sie mit einem ganz feinen Sprühnebel überzogen. Sie können in geschlossenen Plastikboxen, oder besser wie in dem Dokument „Zucht von anspruchsvolleren Hemileucinen“ beschriebenen Setup gezogen werden. Es empfiehlt sich die Raupen für die ersten 12 bis 24 Stunden dunkel zu stellen, dadurch nehmen die Raupen das Futter besser an.
Spätestens ab L3 sollte den Raupen etwas Durchlüftung geboten werden. Sie sollten in gut durchlüftete Boxen übersiedelt werden. Da die Raupen immer noch recht klein sind, eignen sich Netzkäfige nicht sehr gut. Die Raupen könnten herumirren und ihr Futter nicht finden. Die Raupen sollten nicht berührt werden. Ihre Stacheln können ähnlich wie Brennnessel Schmerzen und Hautausschläge verursachen.
Ab L5 können die Raupen entweder in luftigen Boxen, oder in Netzkäfigen gehalten werden. Fast alle Automeris-Raupen können gut in luftigen Boxen gehalten werden und dies ist auch meine Empfehlung. In Boxen muss aber täglich gereinigt werden. Automeris-Arten durchleben 7 Stadien und dementsprechend lange dauert ihre Entwicklung. Abhängig von der Temperatur dauert die Entwicklung bis zum Cocoon durchschnittlich 3 Monate.
Die Raupen spinnen zwischen Blättern, oder in einer Ecke Cocoons. Wenn sie vorher nicht getrennt werden, kann es auch passieren, dass sie Gruppencocoons bilden. Persönlich gebe ich gerne jeweils 2 bis 4 verpuppungsbereite Raupen in Kübel mit Ästen und etwas Laub. Die Raupen können aber auch in den Zuchtkäfigen belassen und die gesponnenen Cocoons abgeschnitten werden.
Da die Raupen gut mit Brombeere gefüttert werden können eignet sich eine Winterzucht sehr gut. Wenn die Cocoons bei über 20 Grad gelagert und regelmäßig besprüht werden schlüpfen sie nach einigen Wochen. Andernfalls können sie bei 10 bis 15 Grad trocken überwintert werden.
Die Paarung funktioniert in den meisten Fällen relativ einfach. Ein mittelgroßer Netzkäfig mit etwa 40 mal 40 mal 60cm passt in der Größe gut, noch besser ist ein selbstgebauter Käfig mit Eisengittern, die den ungestümen Männchen etwas besseren Halt geben. Die Paarung erfolgt bei etwa 22 Grad mit einer ziemlich großen Toleranzgrenze. Ich versuche zwischen 20 und 25 Grad zu bleiben, vermutlich sind aber auch kühlere und auch wärmere Temperaturen möglich. Meist erfolgt die Paarung zwischen 10 und 2 Uhr und dauert nur 20 bis 30 Minuten, weshalb sie meist nicht beobachtet wird. Ein gutes Indiz, dass die Paarung funktioniert hat ist, dass das Weibchen noch in derselben Nacht eine größere Menge Eier (über 30) und auch am folgenden Tag keine Männchen anlockt, sondern beginnt Eier abzulegen. Für die Paarung essenziell ist ein guter Luftzug. Im Sommer können die Falter nach draußen gestellt werden, in den kühleren Nächten empfiehlt sich ein Ventilator. Ich stelle den Ventilator immer um 9 bis 10 Uhr auf die leichteste Stufe, Stelle den Netzkäfig etwa 1m davor und lasse ihn mittels Zeitschaltuhr 5 Stunden laufen. So sind Paarungen zu 90 Prozent erfolgreich.
Automeris pelaezi sind eine gute Art um in die Automeriszucht einzusteigen. Sie sind nicht besonders anspruchsvoll, trotzdem sollte ein Basiswissen vorhanden sein und besser als vielen anderen Arten aufgepasst werden. Auch für bereits erfahrene Züchter ist diese Art immer eine Zucht wert.
English version:
Automeris pelaezi is a relatively easy-to-breed Automeris species. It can be a great choice for beginners interested in raising Automeris moths. Nevertheless, it’s recommended to consult the document „Breeding More Demanding Hemileucines“ as this species ranks at a 6 on a difficulty scale of 1-10. For basic information, it is worthwhile to read general information here: https://schmetterlingszucht.net/grundwissen-zur-zucht-von-schmetterlingen-basic-knowledge-for-breeding-moths-and-butterflies/zucht-von-anspruchsvolleren-hemileucinen-breeding-of-more-demanding-hemileucine/
Like all Automeris eggs, those of Automeris pelaezi have a dark spot, also known as a micropyle. When this spot turns black, it indicates that the eggs are fertilized, typically occurring after 4 to 5 days. The egg incubation period for Automeris species is generally longer than usual, so maintaining high humidity is crucial. Instructions for egg storage can be found in the document.
After approximately 3 to 5 weeks, the small caterpillars hatch. They initially consume part of the eggshell, take in some water, and only then start feeding on the host plant. They live together in a large group. Suitable host plants include blackberry, beech, oak, and likely many other shrubs and trees. As with all species, the caterpillars should be placed on the host plant using a brush and then lightly misted with fine spray. They can be raised in closed plastic containers or, preferably, in the setup described in the „Breeding More Demanding Hemileucines“ document. It’s advisable to keep the caterpillars in the dark for the first 12 to 24 hours, as this encourages them to accept food more readily.
By at least the L3 stage, the caterpillars should be provided with some ventilation and transferred to well-ventilated containers. Net cages are not ideal for smaller caterpillars, as they may wander and have difficulty finding their food. It’s important not to touch the caterpillars, as their spines can cause pain and skin irritation, similar to nettles.
From the L5 stage onward, the caterpillars can be kept in airy containers or net cages. Most Automeris caterpillars do well in well-ventilated containers, which is also recommended. However, daily cleaning is necessary when using containers. Automeris species go through 7 stages of development, and their development period to cocoon varies depending on temperature, averaging around 3 months.
The caterpillars spin their cocoons between leaves or in a corner. If they are not separated beforehand, they may form group cocoons. Personally, I like to place 2 to 4 caterpillars ready for pupation in pots with branches and some leaves. Alternatively, the caterpillars can be left in the breeding cages, and the spun cocoons can be cut out.
Since the caterpillars can be well-fed with blackberry, winter breeding is a good option. If the cocoons are stored at temperatures above 20 degrees Celsius and regularly misted, they will hatch in a few weeks. Alternatively, they can be dry-wintered at 10 to 15 degrees Celsius.
The pairing usually works relatively easily in most cases. A medium-sized mesh cage of about 40 by 40 by 60cm fits well in size, but even better is a self-built cage with iron grids that provide the eager males with better grip. The pairing takes place at around 22 degrees Celsius with a fairly large tolerance range. I try to stay between 20 and 25 degrees Celsius, but presumably cooler and warmer temperatures are also possible. Most pairings occur between 10 PM and 2 AM and last only 20 to 30 minutes, which is why they are usually not observed. A good indication that pairing has been successful is that the female lays a larger quantity of eggs (over 30) on the same night and does not attract males the following day but begins laying eggs. Essential for pairing is good air circulation. In summer, the moths can be placed outside, and on cooler nights, a fan is recommended. I always set the fan to the lowest setting around 9 to 10 PM, place the mesh cage about 1m in front of it, and let it run for 5 hours using a timer. This way, pairings are successful 90 percent of the time.
Automeris pelaezi is a good choice for entering the world of Automeris breeding. They are not particularly demanding, but basic knowledge is essential, and careful attention is advisable, even for experienced breeders. This species is always worth breeding.